10BASE-T1L & 10BASET1S ist der SPE Übertragungsstandard für 10 Mbit/s und in der IEEE 802.3cg beschrieben. Dieser Standard beschreibt 10BASE-T1L für Punkt zu Punkt Installationen bis 1.000 m Übertagungslänge und 10BASE-T1S für MultiDrop oder Punkt zu Multipunkt Busanwendungen mit Übertragungslängen bis 25 m und bis zu 8 Teilnehmern. Der Longreach Standard (10BASE-T1L) ist ideal für Anwendungen in der Automatisierungstechnik und Prozessautomation und kann nahezu alle Busprotokolle wie PROFIBUS, Fundation Fieldbus und andere ersetzen und so Ethernet bis in die Feldebene bringen. Der Shortreach Standard (10BASE-T1S) wurde für Anwendungen im Fahrzeug entwickelt um beispielsweise Sensoren und Aktoren in der Tür oder Stoßfänger an nur einem Adernpaar anzuschließen.
100BASE-T1 war der erste SPE Standard und wurde von BroadR-Reach Technologie von Broadcom abgleitet. Normiert ist 100BASE-T1 in der IEEE 802.3bw für 100 Mbit/s über ungeschirmte Kabel bis 15 m Leitungslänge. Bei Verwendung geschirmter Kabel sind je nach PHY-Spezifikation auch 40 m möglich, was jedoch leider nicht Bestandteil der IEEE 802.3bw ist.
1000BASE-T1 ist der SPE Übertragungsstandard für 1Gbit/s über ungeschirmte Adernpaare bis 15 m und über geschirmte Kabel bis 40 m Kanallänge. Der zugehörige Standard ist IEEE802.3bp.
PoDL steht für Power over Data Line und ist eine Technik wie ähnlich wie bei Power over Ethernet (PoE) die Stromversorgung über ein Twisted Pair zum angeschlossenen Gerät ermöglicht. Normiert ist PoDL nach der IEEE 802.3bu. Mit PoDL kann man Geräte mit geregelte oder ungeregelte Spannungen von 12 V, 24 V und 48 V mit Leistungen von zwischen 0,5 W und 50 W versorgen. Das reicht für alle Sensoren und sehr viele Geräte wie LED-Beleuchtungen, Access Points, Kameras und anderen Anwendungen.
Wie auch bei PoE unterscheidet PoDL auch zwischen den Energie einspeisenden Geräten (PSE = Power Sourcing Equipment) und den Verbrauchern (PD = Powered Device). Ein PSE kann beispielsweise ein spezieller Ethernet-Switch oder PoDL Injektor sein, ein PD ein Sensor oder ein Aktor. Ein PSE nach IEEE 802.3bu liefert eine maximale Leistung von bis zu 60 W. Allerdings beträgt die maximal nutzbare Leistung eines PD‘s nur 50 W, da ja nach Länge und verwendetem Adernquerschnitt der im Datenkabel übertragene Strom Wärme und damit Verlustleistung erzeugt.
Bevor ein PSE elektrische Spannung und Strom auf ein Datenkabel gibt, findet eine Prüfung statt, ob sich am anderen Kabelende ein PoDL-kompatibles Gerät befindet. Hierfür wird eine Detektionsspannung genutzt. Hat das PSE ein PD erkannt, findet in einem weiteren Schritt die Übermittlung der Leistungsklasse statt. Über das so genannte Serial Communication Classification Protocol (SCCP) teilt das PD dem PSE mit, welche Spannung und welcher Strom geliefert werden soll. Nachdem dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, startet das PSE mit der Fernspeisung.
SPE kann somit über nur ein Adernpaar Daten und Stromversorgung realisieren.